Warum hinterfragen wir alle Ideen, die uns von "den Alten" vorgeschlagen werden?
Warum widersetzen wir uns vorgegebenen Abläufen oder stehen ihnen zumindest skeptisch gegenüber?
Ist das die erlaubte Arroganz der späten Jugend, trotz oder vielleicht gerade wegen der wenigen Erfahrungen zu glauben, alles besser machen zu können? Der unaufhaltsame Drang, die Welt zu verändern? Alles von Grund auf neu und natürlich besser zu erschaffen?
Das ist jetzt keine klassische linke Polemik als Aufruf zum Kampf gegen das Establishment, eher nach der Trotzphase mit 4 Jahren und der Pubertät, eine Art dritte Welle des Widerstandes, eine Quarter-Life-Crisis der
Generation Neon ("eigentlich sollten wir erwachsen werden"), die uns allesamt mit 22-27 Jahren befällt.
Aber was nutzt sie uns, wenn sie uns am Ende unzufrieden und ohne eine Veränderung geschafft zurück bleiben?
Da will man die große Welt verändern und sitzt doch in seiner kleinen, oftmals gar elterlich finanzierten Studentenbuden, in seinen kleinen Studentenstädten, im naiven Glauben, allein durch die technisch mögliche totale Vernetzung automatisch zum globalen Weltenbürger zu werden. Man fühlt sich international, wenn man in der schicken Szene-Bar am überteuerten Cocktail mit tropischen Früchten schlürft. Man glaubt, andere Länder zu kennen und folgt doch tausend anderen über die ausgetretenen Pfaden des
Lonely Planet Reiseführer.
Am Ende stehen wir da und machen den Fehler uns zu hinterfragen, vielleicht fällt uns dabei noch Adorno ein ("Es gibt kein richtiges Leben im Falschen") und schon taucht sie vor uns auf, die scheinbar globale Unveränderlichkeit der Welt auf, in Stein gemeisselt in den
pechschwarzen Monolith aus
2001.
Aus Tatendrang und Freiheit wird Stillstand und Unterordnung.
Doch hier stehen zu bleiben wäre falsch und unserer früheren Vorhaben nicht würdig. Und es gibt ja auch "
think global, act local"
(hier geht's irgendwann weiter...)
(PLATZ FÜR EIGENE GEDANKEN GIBTS IN DER KOMMENTARFUNKTION)
Noch ein Rauswerfer:
(...)
Die Zukunft liegt nich darin
Daß man an sie glaubt
Oder nicht an sie glaubt
Sondern darin
Daß man sie vorbereitet
Die Vorbereitungen
bestehen nicht darin daß man
Nicht mehr zurückblickt
Sondern darin
Daß man sich zugibt
Was man sieht beim Zurückblicken
Und mit diesem Bild vor Augen
Auch etwas anderes tut
Als zurückblicken
Erich Fried